Doppeltes Debüt als großer Lichtblick

Von Bianka Müller

Als Moritz Räcke zu Saisonbeginn die neue Rolle beim Burger VC 99 übernommen hat, dürfte ihm klar gewesen sein: Das Kapitänsamt ist zu gleichen Teilen Ehre und Bürde. Einerseits genießt der 25-Jährige das Vertrauen der Mitspieler sowie das Privileg, als einziger seines Teams in streitbaren Momenten eines Spiels an den Schiedsrichterstuhl herantreten zu dürfen. Auf der anderen Seite gehört es jedoch auch zumAnforderungsprofil, die ungeschönte bis unbequeme Wahrheit auszusprechen. Wie im Fall des jüngsten Burger Auswärtsauftritts in der Volleyball-Regionalliga  Nordost.

„Niederlage ist Niederlage“, bekannte der Zuspieler daher im Anschluss an das 2:3 vom Sonnabend beim TKC Wriezen. Daran änderten auch mildernde Umstände nichts: „Angesichts des kleinen Kaders, mit dem wir angetreten sind, mag es sich wie ein gewonnener Punkt anfühlen. Unter dem Strich haben wir aber Zählbares liegengelassen.“

Wo dabei anzusetzen war, wurde angesichts der Satzverläufe deutlich. Nachdem während der ersten drei Durchgänge (23:25, 25:23, 25:21) nur Nuancen und damit die Spätphasen entscheidend waren, „sind wir im vierten Satz gut in einen Flow gekommen. Das mag komisch klingen, aber mitunter haben wir zu schnell zu deutlich geführt“, so Räcke. Teilweise packte der BVC 99 zehn Punkte zwischen sich und die Gastgeber, die den Rückstand gegen Ende minimal eindämmten (16:25) – und das Momentum mit in den Tiebreak nahmen. „Dort haben wir den Anfang dann komplett verschlafen“, nahm der BVC-Kapitän vorweg. Die Aufholjagd nach einem zwischenzeitlichen 2:9-Rückstand kam zu spät, so dass nach 2:06 Stunden Spielzeit zwei der drei Punkte in Wriezen blieben.

Zwei Lichtblicke brachte der Samstagabend dann aber doch noch beim BVC 99 hervor, nämlich die beiden Debütanten. Mit Florian Ogrodowzyk aus dem Landesligakader erwies sich ein Spieler auf der Außenannahme-Position bei seiner Regionalliga-Premiere als verlässliche Alternative, die ohne Anlaufschwierigkeiten auskam. Und dann war da Arne  Brendel,  16  Jahre  jung. „Super, dass mit ihm ein weiteres Burger Eigengewächs oben anklopft. Wenn ich mich zurückerinnere, wie ich selbst mit 16 Jahren bei den Männern debütiert habe, war das für einen Jugendspieler eine klasse Premiere. Arne hat seine Sache gut gemacht“, so Räcke. Neben Kritik zählt eben auch Lob zu den Instrumenten, die ein Kapitän beherrschen sollte.

Für das anstehende Heimspiel am Sonntag um 15 Uhr gegen die SG Rotation Prenzlauer Berg bittet der Burger VC 99 um Beachtung der 2G-Regelung. Zuschauern wird nur gegen einen Statusnachweis als Geimpfter oder Genesener Zutritt zur Täve-Schur-Sporthalle gewährt.

Quelle: Volksstimme, 26.11.2021 geschrieben von Björn Richter