Auf Augenhöhe mit dem Ligaprimus
Am Ende war es ein deutliches Ergebnis, das aber keineswegs den Spielverlauf widerspiegelte: So musste sich der Burger VC im Spitzenspiel bei Tabellenführer CV Mitteldeutschland zwar mit 1:3 geschlagen geben, „aber wir konnten mithalten und hätten, wenn der erste Satz anders ausgegangen wäre, auch etwas Zählbares mitnehmen können“, so Carsten Graßhoff im Nachgang des Sonnabends.
Denn lange waren er und seine Teamkollegen im ersten Satz auf dem Weg dahin, gleich zu Beginn ein Achtungszeichen zu setzen. Über die Stationen 5:2 und 11:7 behaupteten die Burger ihren Vorsprung. Und das, obwohl Leon Grünke und Christian Fink, zwei Hauptangreifer, verletzungs- und krankheitsbedingt fehlten. So mangelte es zwar vor allem im Angriff an Optionen, aber keineswegs an der Einstellung. Beim Stand von 23:21 aus BVC-Sicht schien der Satzgewinn in greifbarer Nähe, „aber dann hat uns einfach auch die Kaltschnäuzigkeit gefehlt“, so Graßhoff. Die Chemie Volleys nahmen die Auszeit, markierten 3 Punkte in Serie und nutzten dann den ersten Satzball. „Dieser erste Satz war vielleicht schon der Knackpunkt. Hätten wir den gewonnen, geht es am Ende vielleicht über fünf Sätze“, resümiert Graßhoff. „Das war schon etwas ärgerlich.“
Und so nutzte der Tabellenführer, der in dieser Saison neun von zehn Spielen für sich entscheiden konnte, die Unsortiertheit der Burger im zweiten Satz rigoros aus. Mit konsequenten Angriffen, einer stabilen Annahme und einem druckvollen Aufschlagsspiel setzten sich die Hausherren deutlich mit 25:18 durch.
Wir haben dann aber nicht aufgegeben, sondern sind dran geblieben und haben auch taktisch, so weit das möglich war, variiert.“ Markus Liebscher, eigentlich Diagonalangreifer, kam auf der Außenposition zum Einsatz und wusste seine Aufgaben zu lösen. Über die Zwischenstände 13:12 und 15:12 lagen die Gastgeber Mitte des dritten Satzes zwar in Führung, erlaubten sich dann aber den einen oder anderen Fehler zu viel. Die Ihlestädter erzielten vier Punkte in Serie und zogen zum 19:16 davon. „Diesmal haben wir die Nerven behalten“, so Graßhoff, dessen Team sich den Satz mit 25:22 sicherte – und kurzzeitig Hoffnung witterte, doch noch etwas Zählbares mitzunehmen.
„Dann muss man aber sagen, dass auch CVM seine Ressourcen voll ausgeschöpft und am Ende auch verdient gewonnen hat“, sagte Graßhoff. So sicherten sich die Gastgeber den vierten Satz (25:18) und damit drei weitere Punkte. Während der Tabellenführer aus dem Süden des Landes damit weiter seine Vormachtstellung in der Liga festigen konnte, rutschten die Burger nach dem 3:0-Erfolg der SG Rotation Prenzlauer Berg in der Tabelle auf Platz drei ab.
Das Ziel kann daher vor dem letzten Spiel des Jahres nur lauten: drei Punkte. Graßhoff erwartet mit der VSG Einheit Rüdersdorf einen „motivierten Gast, der etwas gutzumachen hat.“ Der Aufsteiger aus Brandenburg verlor am Doppelspieltag zuletzt beide Partien deutlich und brennt dementsprechend, ähnlich wie die Gastgeber, auf einen versöhnlichen Saisonabschluss.
Und dieser Abschluss soll sich auch für die treuen Fans des BVC lohnen. So erwartet die BVC-Anhänger am Sonntag (15 Uhr) nicht nur das letzte Heimspiel des Jahres, sondern auch ein prall gefülltes Rahmenprogramm. Neben Glühwein warten auf die Zuschauer auch andere Leckereien. Zudem werden die Jugend-Landesmeister geehrt, neue Vereinsartikel vorgestellt und noch die eine oder andere Überraschung mehr präsentiert.
Quelle: Volksstimme, Dezember 2022, geschrieben von Maria Kurth